Becoming Pro Part 3. Ein Hurricane

Voller Stolz ging es nach dem Tryout wieder nach Hause.
Es war geschafft, ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Ich bin ein New Orleans Hurricane und spiele Pro in den USA.

Das alles Professioneller und sehr gut organisiert ist wusste ich ja seit dem Tryout schon, aber wie gut sollte ich bei dem Layout Release zum ersten Event in Florida erfahren.
Sunshine State Open, Mittwoch Abend deutsche Zeit kam es raus und es hieß direkt Layout Besprechung online in einer Video Konferenz. Ich war neu im Team darf natürlich keinen schlechten Eindruck hinterlassen und muss teilnehmen. 08:00 (20:00)PM Amerikanische Zeit also 03:00 Nachts für mich. Wecker stellen und ab geht’s in den Zoom call. Virtuelle Feldbegehung auf GunzUp, Lanes , potentielle Bounceshots und Deckungsbezeichnungen werden gemeinsam Gesucht und besprochen. Natürlich habe ich nur Bahnhof verstanden.
Ich kannte keine Deckungsbezeichnung geschweige denn Zonen Calls. Ich merkte schnell es heißt Hausaufgaben machen bevor ich fliege also 6 Seiten calls ausdrucken und studieren. Und natürlich bin ich während des Zoom Calls im Sitzen eingeschlafen und pünktlich zur Verabschiedung wieder aufgewacht.

Noch einmal schlafen nach dem Zoom Call.
Aufgeregt wie eh und je hieß es Freitag in den Flieger. Frankfurt – Charlotte – New Orleans.
Das es zum Horror Trip wird wusste ich noch nicht.
In Charlotte angekommen ging es für mich zunächst weiter zum nächsten Gate um mein Anschluss Flug zu bekommen. Im Gateway zum Flugzeug gestanden wurde alles geräumt wegen einem technischen Fehler am Flugzeug und wir wurden zu einer anderen Maschine an ein anderes Gate geschickt. Noch kein Problem da ich ja nur ankommen musste. Am nächsten Gate wurde ich aufgerufen und gefragt ob ich an einen Notausgang sitzen könnte. Sagte natürlich ja und gab dem Herren meine Boardkarte die er kurzer Hand zerriss. Problem war nur er gab mir keine Neue mit neuen Sitzplatz. Boarding begann und alle stiegen ein, nur ich nicht. Voller Begeisterung schaute ich dem Flugzeug beim Starten zu, von außen. Der Flug war überbucht und ich wurde auf den nächsten Flug gebucht mit 350$ entschädigt und dann hieß es wieder warten. Ich konnte nicht mehr. Ich war bereits 17 Stunden unterwegs und wollte nur ankommen. 5 Stunden später ging dann endlich mein Anschlussflug und ich wurde um 12 Uhr abends abgeholt und um 1 Uhr hieß es dann endlich Augen zu da es in 5 Stunden wieder hieß aufstehen und zum Training.

7 Uhr Treffpunkt am Feld. Wie ich bereits vom Tryout gewohnt war ist alles sehr organisiert und zeitlich auf die Minute getaktet also umziehen, kurzes Fieldreading, warm machen und los geht’s. Latin Saints und Blast Camp sind eingeflogen um 3 Tage gegen uns zu trainieren. Freitag habe ich durch die Anreise verpasst und alle haben schon ein Tag auf dem Layout Trainiert. Zu Gast kamen die Latin Saints und Blast Camp die uns eine gute Vorbereitung und Blick auf das Layout geben sollten.
Mit 6 Pötten in die Snake springen ist schon was anderes als Zuhause. Auch an 3 Pötte in eine Zone schießen musste ich mich auch wieder gewöhnen aber wir sehr ich mich daran gewöhnen musste sollte ich erst am Event sehen. Beide Team spielten das Layout sehr aggressiv so dass es meist nur schnelle Punkte waren.
Nach 2 Tagen intensivem Training und noch immer von Jetlag müde hieß es aber erstmal 3 Tage Florida Daytona Beach mit der Frau, Erholung, recovery und an die 40°C gewöhnen bis es Donnerstag wieder hieß PAINTBALL.

Wir haben eine Stunde Training auf dem Event gegen New York Recking Crew um noch einmal Breakout shots zu üben, verschiedene Laufwege zu testen und die letzen Feinheiten an Gameplans vorzunehmen.
Ein sehr gutes und produktives letztes Training. Gab uns doch wieder Zuversicht. Denn nach dem Wochende waren wir uns noch nicht so sicher ob die shots on point sind aber auf dem Event mit Turnierpaint sah alles anders aus.

Um ehrlich zu sein ich kann mich an kaum noch an mehr wie die Spiele von dem Turnier erinnern. Es waren viel zu viele Sachen die auf mich einwirkten. Weniger die Aufregung sondern die vielen Eindrücke endlich da sein wofür man 12 Jahre trainiert und hin gearbeitet hat.
Die wenigen Sachen die hängen geblieben sind, sind leider überwiegend negatives. Vielleicht garnicht überwiegend negatives aber das ich der erste bin der im wichtigsten Punkt des Turnieres für die Hurricanes das Feld verlässt überwiegt für mich das meiste positive. Es nagt einfach mehr an mir und die positiven Sachen verblassen.
Aber zum Positiven. Ich hatte richtig richtig Spaß. Genau das was ich immer wollte, wo ich hingehöre. Ich fühle es, ich lebe es. Das Team, die Menschen dahinter, die Organisation, die Mentalität, das 100% streben nach Erfolg auf dem Feld und eine gute Zeit neben dem Feld.

Erstes Spiel.
Wenn ich ehrlich bin habe ich nicht mit viel Spielzeit gerechnet, da alle schon Jahre zusammenspielen und ich halt eben neu bin auf dem Level und im Team. Der Coach, Michael Bianca, called die erste Starting 5: “Nic, Stu ,…”
Fuck er hat “Nic” gesagt. Alle 5 zu ihm, erster Playcall.
Let’s go !!!
Druck? Als er meinen Namen sagte war der komplett verflogen und an der Base nichts mehr davon zu Spüren.
100% Fokus auf das Spiel. Houston Heat, Titelfavorit und ein Starker erster Gegner.
Leider 3:1 verloren.
Nicht der Start den ich mir und das Team sich gewünscht hatte aber nach kurzer Fehleranalyse wieder Fokus auf das nächste Spiel.

2. Spiel, Baltimore Revo
Von Anfang an viel besser ins Spiel gekommen. Besseres Teamplay und das wichtigste: weniger Fehler. Aber das Spiel natürlich alles zusammen deutlich besser.
Sieg 4:2.

Spiel Nummer 3
Das Spiel auf das die meisten sicher am gespanntesten waren.
Das, um Marc Johnson, neu zusammengestellte Team a.c Diesel.
Niemand weiß was zu erwarten war, auf dem Papier der wohl teuerste Kader und echt erstklassige Spieler, aber dennoch ein ganz neues Team. Aber das ist uns egal ein Sieg muss her komme was da wolle.
Ein knappes Spiel, ausgeglichen. Ein Punkt wir, ein Punkt sie. So ging es hin und her.
Es stand 4:3 mit 50 Sekunden Restspielzeit.
5 alive in den Deckungen angekommen mussten sie in unsere Lines laufen. Wir schossen einen Spieler nach dem anderen aus dem Spiel und gewannen somit gegen das Teuerste Team der Welt mit 4:3 Sieg.
Obwohl ich vor dem Spiel keinen Druck verspürte, fiel mir dieser doch sehr von den Schultern nach diesem Nerven zerreibenden Spiel.

Spiel 4
Erleichtert hieß es doch direkt wieder volle Konzentration. Den das legendäre Team LA Ironman hatte nichts mehr zu verlieren und wir wussten sie würden uns alles zeigen was sie zu bieten haben. Mit besserem Off-Break-Shots und immer besserer werdem Teamplay gelingt es uns die Jungs von Ironman nicht ins Spiel zu kommen zu lassen. Wir gewannen 4:1.

Mit 3 gewonnen Spielen und nur einer Niederlage heißt es für uns: Sundaysclub

Sonntag morgen erstes Spiel gegen LA Infamous.
Ein Powerhouse Team aus dem Westen der USA was für ihr sehr kontrolliertes Spiel bekannt sind. Das sollte der Punktestand auch zeigen. Ein sehr langer erster Punkt über 10min der für mich auch ein Highlight des Turnieres war. Das Spiel hatte sich fest gefahren, nach einem hammer Move von Stu der die Snake bunkerte und zunächst noch am Start war. Das Spiel stagniere dann aber sehr als auch Stu das Feld verlassen musste. Ich hatte kaum noch Paint, wie alle anderen sicher auch. Es musste bald was passieren. Wenn man den Gegner direkt anschauen kann und keiner schießt auf den anderen zurück ist das kein gutes Zeichen.
Ich wollte etwas tun. Ich fühle ich kann etwas tun. Im Snake Corner mit Aaron Pate neben mir sagte ich zu ihm:
“Ich will etwas machen” seine Antwort „hell yeah“ gab mir noch mehr Mut etwas zu versuchen. Mit seiner Knarre im Rücken wusste ich es könnte mir nichts passieren.
Unbemerkt krabbelte ich in die gegnerische Snake. Ich wusste genau wo die Gegner sich befinden und wo ich hochkommen muss. Ich habe den Spieler im Dorito 2 markiert und sofort kam das Towel von Infamous.
Teamwork on Point.
Wie beim Spiel gegen a.c. Diesel war nun auch Infamous gezwungen mehr in unsere Guns zu pushen und verloren sp einen nach dem anderen. Auf unserem dem Weg zum Buzzer lief dann leider die Zeit ab und wir gewannen das Spiel mit einem 1:0.

Next Round NYX
Viel kann ich dazu nicht sagen.
Erster Punkt knapp ein 2 gegen 1 gewonnen, Punkt für uns ^^
Nächster Punkt stabil als Team gewonnen 2:0 für uns.
Dann wurde New York Xtreme aber doch wach und schoß beim fast jedem Break 2 Leute. beim Break fast jeden Wie leider nicht und gaben ihnen das Momentum zurück. So stand es zum Ende der regulären Spielzeit 2:2.
Overtime…
Und dann kam der vorhin erwähnte Punkt. Ich fliege als erstes in einem unnötigen Gunfight raus.

RAUS
Es hieß Regulator entlüften und Taschen packen.

Das sitzt tief. Ich gebe mir zu 100% die Schuld an dem verlorenen Spiel.
Ich war dennoch zufrieden mit meiner Leistung. Nur 3 Punkte habe ich nicht gespielt.
Lob über Lob von überall. Ganz Deutschland stand hinter mir und hat sich für und mit mir gefreut aber das alles hatte einen bitteren Beigeschmack.

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